Relegationssieg in Milbertshofen

Mit dem großen Ziel des Aufstiegs in die Bezirksoberliga trafen sich am Sonntag die Erlstätter Spielerinnen mit einer Vielzahl von Fans zum Treffpunkt an der Erlstätter Turnhalle. Von dort aus ging es mit einem organisierten Bus zum Rückspiel der Relegation in Milbertshofen. Die Erlstätter Handballerinnen hatten den TSV Milbertshofen am letzten Sonntag, den 14.4., bereits in einem sehr spannenden Spiel mit 22:21 Zuhause besiegt. Um den Aufstieg in die BOL zu sichern, war also nun mindestens ein Unentschieden oder eine Niederlage mit mehr Auswärts-Toren als der TSV Milbertshofen beim Hinspiel erreichte, nötig. Das Ziel für den höchst motivierten SV Erlstätt war aber natürlich ein klarer Sieg als krönender Saisonabschluss.
Eine unbeschreibliche Stimmung herrschte aber nicht nur innerhalb des Teams, sondern auch unter den SVE-Ultras, die von Anfang an für eine unglaubliche Atmosphäre in der gegnerischen Halle gesorgt haben.


Nach einem erfolglosen ersten Angriff der Gastgeberinnen, traf Capitano Bettina Klauser im darauffolgenden Erlstätter Angriff zum 0:1 für den SVE. Die „Mil-Ladies“ zeigten aber bereits am Anfang einen extremen Einsatz und konnten die Favoritinnen aus Erlstätt zunächst bis zum 3:1 abschütteln. Topscorerin Antonia Brunnhuber ließ dies jedoch nicht zu und traf über links außen zweifach zum Ausgleich.
Erneut ging Milbertshofen nun mit bis zu zwei Toren in Führung, daraufhin erzielten Helena Neuhauser über rechts-außen, Bettina Klauser per Siebenmeter und Antonia Brunnhuber über rechts-außen zur 13. Minute den 6:6 Ausgleich.
Bis zur 21. Minute schafften es die Milbertshoferinnen immer wieder, leicht in Führung zu gehen, Hanna Groier über links-außen und Theresa Schätz über die Mitte glichen aber auch hier wieder aus. So zeigte die Zeittafel zehn Minuten vor Ende der ersten Halbzeit einen Zwischenstand von 9:9 an.


Im Heim-Time-Out kurz vor der Pause bestärkte das Trainerteam aus Peter Schwarz, Maximilian Schätz und Susanne Schallinger ihre Mannschaft und lobte: „Jede einzelne Spielerin ist zu über 100% da!“ .Das Erlstätter „Kampfbiest“ Melody März biss sich nun durch die Münchner Abwehrreihen und erzielte die 9:10 Führung für Erlstätt. Das gegnerische Team scheiterte daraufhin, nicht zum letzten Mal in diesem Match, beim Siebenmeterwurf an der Erlstätter Torhüterin Lisa Schuhbeck und konnte somit nicht ausgleichen. Die Fans tobten. Außenspielerin Helena Fliegl sah im darauffolgenden Angriff in der Unterzahl ihre Chance über den Rückraum und platzierte ihren Wurf im gegnerischen Tor zum 9:11. Antonia Brunnhuber erweiterte über rechts-außen zum 9:12 und Melody März beendete nach einem Gegentor die erste Halbzeit mit dem 10:13 für den SV Erlstätt.


Nach einer unbeschreiblichen Stimmung in der Kabine während der Halbzeitpause, in der sich Spielerinnen und Trainer weiter gegenseitig lautstark motivierten, begann die zweite Hälfte des entscheidenden Spiels.
Während Bettina Klauser den Spielstand über einen platzierten Wurf aus dem Rückraum zum 10:14 ausweitete, kamen die Gastgeberinnen beim Siebenmeterwurf nicht an „Handballgott“ Lisa Schuhbeck vorbei – der SVE hielt den Vorsprung. Trotz darauffolgender doppelter Unterzahl aufgrund von Zeitstrafen des Erlstätter Handballteams unterbanden die SVE-Mädls jegliche gegnerische Torchance und erhöhten durch Hanna Groier und Antonia Brunnhuber über die beiden Außenpositionen zum 10:17. Nach dem Time-Out der Gastgeberinnen traf Antonia Brunnhuber erneut zum 10:18 und brachte die Halle zum beben. Die Hoch-Phase der Erlstätterinnen schien langsam ihr Ende zu erreichen – Milbertshofen konnte langsam wieder aufholen. Nach dem 11:18 biss sich Melanie Peschke durch die harte Defensive der Gegner und traf zum 11:19. Nun folgten drei Tore für die Konkurrentinnen, ein Erlstätter Siebenmeterwurf wurde verfehlt, Milbertshofen holte in Minute 42 zum 14:19 auf. Melody März erlöste daraufhin die Erlstätter Mannschaft von der Torflaute und traf über den Rückraum zum 14:20. Obwohl die überragende Erlstätter Torhüterin Lisa Schuhbeck weiterhin alle gegnerischen 7m-Würfe aus der Luft fischte, blieb der TSV Milbertshofen fokussiert und schaffte es zur 45. Minute zum 16:20 aufzuholen.


Das SVE-Trainerteam nutzte nun die Gast-Auszeit um der Mannschaft eine Minute zu geben, um sich gegenseitig zu besprechen, zu motivieren und den Fokus wieder zu finden.
Das Spiel ging weiter und Melody März brachte mit mit einem spektakulären Überkopf-Tor im Rückwärts-Fallen, also sozusagen dem Handball-Pendant zum Fallrückzieher, die ganze Halle zum Staunen und Jubeln. Die Erlstätterinnen gingen nun durch weitere Tore von Hanna Groier und Antonia Brunnhuber mit 17:24 zehn Minuten vor Schluss erneut deutlich in Führung. Während das Spiel schon fast gewonnen war und der Aufstieg sicher zu sein schien, stellte Milbertshofen in eine extrem offensive Abwehr um und breitete sich über die gesamte Hallenhälfte aus. So konnten die sehr schnellen und athletischen Gegnerinnen einige Pässe der Erlstätterinnen abfangen und per Tempo-Gegenstoß zunächst zum 19:24 in der 55. Minute aufholen. Der ganzen Halle wurde klar: Alles ist noch offen! Die Erlstätter Abwehrchefin Theresa Schätz, welche im Angriff in den letzten Spielen mit ihren typischen schwindligen Torwürfen punktete, übertraf sich selbst und erzielte mit einem sauberen Heber das 19:25. Da sich die Erlstätterinnen in den letzten Minuten weiterhin die Bälle stehlen ließen, konnte
der TSV in Minute 58:20 zum 23:25 aufholen – ein Sieg wäre also noch möglich gewesen, die ganze Halle zitterte. In der letzten Minute erlöste Theresa Schätz ihr Team erneut mit einem spannenden Heber zum 23:26. Kurz daraufhin fiel zwar noch ein Tor für die Gegner, der Sieg lag aber mit einem Endstand von 24:26 klar beim SV Erlstätt!
In diesem überragendem Spiel zeigte sich jede Einzelne der Erlstätterinnen von ihrer besten Seite und bewies, was sie in dieser harten Saison spielerisch und mannschaftlich gelernt hat.


Wir bedanken uns bei allen Zuschauern, die uns so großartig unterstützten und freuen uns auf die kommende Saison in der Bezirksoberliga!