Am vergangenen Wochenende waren zwar vier Spiele, darunter zwei Heimspiele, für die Handballteams des SV Erlstätt angesetzt, letztendlich konnte aber aufgrund der Wetterbedingungen nur eins ausgetragen werden. Der BHV hat empfohlen, die Spiele aufgrund der unsicheren Wetterlage zu verschieben. Die Damenmannschaften des SV Erlstätt und TSV Übersee haben sich jedoch entschieden das mit Spannung erwartete Derby trotzdem auszutragen. Ob das eine Fehlentscheidung für den SVE darstellen sollte, sollte sich später zeigen.
Die Überseer Turnhalle war bis auf den letzten Platz gefüllt, die Atmosphäre war elektrisch, und beide Fangruppen feuerten ihre Teams lautstark mit Trommeln und Fangesängen an.
Erst in der 4. Minute fiel das erste Tor. Bettina Klauser traf den ersten Siebenmeter zum 0:1 für die Gastmannschaft aus Erlstätt. Die Überseer Abwehr zeigte sich von Anfang an aggressiv, was zu insgesamt sieben Siebenmetern für Erlstätt führte. Schiedsrichter Moritz Angerer griff konsequent mit Zeit- und Siebenmeterstrafen gegen beide Teams durch, um die hitzige Stimmung kontrolliert zu halten. In der 7. Minute gelang auch dem TSV Übersee das erste Tor, und es stand nun 1:3. Beide Mannschaften schenken sich hier nichts! Torrr Anna-Lena!! Ein Jubelschrei ging durch die Reihen der Erlstätter Fans, doch Übersee konterte mit einem Tor über die Außenposition. Vor allem in der 1. Halbzeit war auch die Erlstätter Abwehrarbeit sehr standhaft. Im Tor bildete „Handballgott Lisa Schuhbeck“, wie ihr von den Zuschauerrängen zugerufen wurde, eine starke Rückwand für den SVE. Der Fokus in der Abwehrarbeit lag klar auf der Überseer Spielmacherin Kathrin Weiss, die nicht oft zum Wurf kam. Bis zur 10. Minute verlief das Spiel verhältnismäßig ruhig, mit beiden Abwehrreihen, die sich gegenüberstanden, und wenig schnellem Spiel oder Gegenstößen.
Von der 14. bis 20. Minute schlichen sich einige technische Fehler ein, was dem TSV Tore ermöglichte. Dank der Erlstätter Keeperin Schuhbeck blieb der Vorsprung aber bestehen. Die Atmosphäre auf dem Spielfeld wurde zunehmend hitzig, geprägt von vielen Fouls und Freiwürfen sowie einer aggressiven Abwehrarbeit. Den Gästen aus Erlstätt fiel es nun schwer erneut zu treffen, doch Helena Neuhauser glänzte mit einem Tor aus dem Rückraum und erzielte das 4:9.
Die erste Halbzeit lief gut für die Favoritinnen aus Erlstätt. Mit weiteren Toren von Melody März, Helena Neuhauser, Bettina Klauser und Nicole Bergmann erkämpften sich die SVE-Spielerinnen in der ersten Halbzeit einen Vorsprung von bis zu fünf Toren. Zum Abpfiff der 1. Hälfte erhielt der TSV einen Siebenmeter-Strafwurf und verkürzte somit zum 12:8.
Die Mädls gingen optimistisch, aber stets angespannt, in die Kabine und fokussieren sich auf ihr Ziel: Der Derbysieg gegen den TSV Übersee.
In den ersten fünf Minuten nach Anpfiff bleibt die Partie intensiv, beide Mannschaften machten es sich weiterhin nicht leicht. In der 35. Minute schien der SVE endlich wieder richtig im Spiel anzukommen. Die Tore fielen und die Tabellenersten hielten ihren Vorsprung und bauten ihn zum 10:16 aus. Doch die Freude währte nicht lange.
Fehler im Erlstätter Offensivspiel ließen ein schnelles Spiel für den TSV Übersee zu. Der TSV verkürzt den Spielstand in Minute 35 bis 38 auf 13:17.
Die Gastgeberinnen kamen in Fahrt, während die Erlstätterinnen ihre Chancen nicht nutzten. Es schien zwar zunächst so, dass der Siebenmeter-Fluch, der sich die letzten Spiele über den SVE gelegt hatte, gebrochen war, doch auch in diesem Spiel scheiterten sie bei einigen Strafwürfen. Der TSV Übersee behielt die Nerven, kämpfte weiter, und traf mehrfach über Rechts-Außen. Nach einer unruhigen und hitzigen Phase des SVE glich der TSV mit einem Siebenmeter zum 19:19 in der 47. Minute aus.
Erlstätter Trainer Peter Schwarz nahm ein Time-Out und sah den Schock in den Gesichtern seiner Spielerinnen. So war das zwar nicht geplant, doch es war noch alles offen.
Das Spiel ging weiter, Bettina Klauser und Melody März trafen und bauten wieder einen leichten Vorsprung von 19:22 auf. Die SVE-Mädls atmeten auf.
Die letzten 10 Minuten des Spiels begannen mit einem Überseer Tor. Es steht 20:22. Beide Teams spielten oft in (mehrfacher) Unterzahl. Dies sollte den Erlstätterinnen das Genick brechen. Der TSV geriet in einen regelrechten Torrausch, während der SVE mehrere Chancen über die linke Außenposition, die normalerweise genutzt werden sollten, nicht verwirklichte. Ende der 53. Minute glich der TSV zum 22:22 aus und baute zur 58. Minute den 25:22 Vorsprung auf. Bettina Klauser und Melody März verkürzten noch zum 25:24, doch für den Sieg fehlte es dem SV Erlstätt an diesem Tag an der mentalen Stärke, Ruhe zu bewahren.
Im nervenaufreibenden Derby, begleitet von einer äußerst leidenschaftlichen Stimmung in beiden Fanblöcken, sicherte sich der TSV Übersee den Sieg gegen den zuvor ungeschlagenen SV Erlstätt. Die Erlstätter Damen sind weiterhin auf der Tabellenspitze in der Bezirksliga.
Wir bedanken uns bei allen Unterstützer:innen und freuen uns auf das Rückspiel in Erlstätt!