Das dritte Saisonspiel der Erlstätter BOL-Mannschaft begann am Sonntag um 12:00 Uhr. Die „Erste“ vom SVE war an dem Tag aufgrund von Verletzungs- und Reise-Ausfällen personell geschwächt. Die Nervosität vor dem Spiel war spürbar und anfangs wagte man nicht zu ahnen, dass man in dieser Partie sehr gute Chancen haben wird.
Außenspielerin Anna-Lena Urian eröffnete die Begegnung gegen München Laim II mit dem 1:0 für Erlstätt, Anna Oeffner legte über den Kreis zum 2:0 nach. Doch auch die Laimerinnen zeigten sich präsent und verkürzten zum 2:1. Beiden Mannschaften fiel es schwer sich im Angriff durchzusetzen, erst in Minute sechs konnte Laim das 2:2 per Siebenmeter erzielen.
Nach der ersten gelben Karte für die Gegnerinnen, die den Erlstätterinnen vor dieser Partie noch völlig unbekannt waren, da man erstmals in der Bezirksoberliga auftrat, traf Jana Krohmer das 3:2. Erlstätts Fels in der Brandung Lisa Schuhbeck zeigte sich an diesem Heimspieltag wieder in Topform und verteidigte ihre vier Ecken souverän – Laim konnte im folgenden Angriff keinen Treffer erzielen. Im folgenden Konter des SVE verletzte sich Kapitänin Helena Neuhauser und ging auf die Bank, wo der Kühlbeutel schon von der einen zur anderen verletzten Spielerin gereicht wurde. Helena Fliegl konnte zwar im anschließenden Angriff eine Siebenmeter-Chance für Erlstätt erkämpfen, doch war auch die gegnerische Torhüterin nicht zu unterschätzen und Hanna Groier verwandelte die Chance nicht. Bis zur 10. Minute war kein weiteres Tor gefallen, doch glichen die Münchner Gäste nun zum 3:3 aus. Die Erlstätter Trainerteam um Peter Schwarz, Susanne Schallinger und Maximilian Schätz nahm darauf ein Time-Out. Während die Abwehrarbeit grundsätzlich gelobt wurde, sollte man sich in der Offensive mehr trauen. Nun ging „die Zweite aus Laim“ zwar zum 3:4 in Führung, doch erkannte Jana Krohmer im Angriff die Lücke und glich in Minute 15 zum 4:4 aus. Es folgte ein torloser Angriff für das Gegnerteam und eine erneute Siebenmeter-Chance für Hanna Groier – sie traf zum 5:4 für Erlstätt.
Die Laimerinnen traten mit einer vollen Bank an und nutzten ihren Vorteil klug aus. Durch ein schnelles Spiel konnte jeder Fehler des geschwächten Erlstätter Teams durch Tempospiel ausgenutzt werden. Laim glich in der 18. Minute zum 5:5 aus. Das Spiel war heiß, Erlstätt erkämpfte in der Offensive erneut einen Siebenmeterwurf, es resultierte aber leider wieder kein Torerfolg. Nachdem eine Laimer Spielerin Erlstätts Hanna Groier von hinten in den Wurfarm griff und somit ein grobes Foul beging, verließ sie mit rot das Feld. Nun erhielt Helena Fliegl ihre Chance im Siebenmeterwurf, doch verfehlte auch sie. Während die Erlstätterinnen beim Torabschluss in ihrer Pechsträhne gefangen zu sein schienen, konnte Laim die folgenden zwei Siebenmeter zum 5:7 in Minute 22 verwandeln. Nach dem Gast-Time-Out schöpften die Erlstätterinnen neuen Mut: Die angeschlagene Nicole Bergmann biss sich durch die gegnerische Defensive und verkürzte zum 6:7. Im letzten gegnerischen Angriff der ersten Halbzeit, hielt Torhüterin Lisa Schuhbeck den Laimer Siebenmeter, Helena Neuhauser erzielte anschließend den 7:7-Ausgleich und die Erlstätter Defensive verhinderte ein weiteres Gegentor vor Abpfiff der ersten Hälfte.
Trainer Peter Schwarz machte in der Kabine klar, dass diese Partie „kein Schützenfest“ mehr werde, doch könne man zufrieden sein wenn am Ende ein Tor mehr bei „Heim“ auf der Tafel stehe.
Auch „Terrier“ Melanie Peschke stärkte ihr Team für das weitere Kämpfen und gab wertvolle Tipps. Motiviert, das Spiel für sich zu entscheiden, gingen die Erlstätterinnen in die zweite Halbzeit, doch wurden sie von zwei Gegentoren zum 7:9 in der 31. Minute überrascht. Während anschließend nur Melanie Peschke für Erlstätt zum 8:9 traf, erweiterte das Gegnerteam zum 8:11. Helena Neuhauser trotzte dem Schmerz und verkürzte zum 9:11 in Minute 36. Jedoch erst in Minute 45 konnten die Erlstätterinnen durch Tore von den Cousinen Helena Neuhauser, Theresa Schätz und Melanie Peschke zum 13:13 ausgleichen.
15 Minuten vor Schluss wählte die Laimer Trainerin das Time-Out, doch scheiterten sie trotzdem bei den folgenden drei Siebenmeterversuchen an Torhüterin Lisa Schuhbeck. Fünf Minuten lang blieb es auf beiden Seiten torlos, bis Nicole Bergmann ihr Team in Minute 50 mit dem 14:13 erlöste, gefolgt von Melanie Peschkes 15:13 in Minute 51. Nach einem Gegentor in Minute 52 erweiterte Magdalena Fellner den Erlstätter Vorsprung über den Kreis noch in der selben Minute zum 16:14. Wie beim Handball oft üblich sollte es in den letzten Minuten noch richtig spannend werden – fünf Minuten vor Schluss musste Erlstätts Mitte-Spielerin Nicole Bergmann mit einer Zeitstrafe von der Platte. Laim verwandelte die folgende Siebenmeter-Chance zwar nicht, konnte aber zur 57. Minute zum 16:16 ausgleichen, während Erlstätt das nötige Quäntchen Glück im Abschluss fehlte. In Minute 57:42 konnte die ganze Halle wieder kurz aufatmen, Helena Neuhauser traf zum 17:16 – es waren noch zwei Minuten ohne Gegentor zu spielen. Nach einem erfolglosen Angriff der Laimerinnen folgte ein ebenso torloser Zug des SV Erlstätt. Es waren noch wenige Sekunden zu spielen und der Sieg schon zum greifen nah. Doch mussten die Erlstätter Spielerinnen und Fans nun ein bitteres Ausgleichstor der Gegner sieben Sekunden vor Schluss verarbeiten. SV Erlstätt I trennte sich somit mit 17:17 vom Favoriten SV München Laim II. Obwohl das Ergebnis zunächst sehr bitter schien, ist das Team stolz auf die gemeinschaftliche Leistung und den gewonnenen Punkt, trotz mangelnder Besatzung. Ebenso schätzt man sich glücklich, dass sich trotz kurzer Schock-Momente niemand ernsthaft verletzt hat und bedankt bei den treuen Unterstützern!
Anschließend folgte das Derby der neu gegründeten Erlstätter „Zweiten“ in der Bezirksklasse gegen den Aufstiegskandidaten TuS Prien. Die 2. Damenmannschaft des SV Erlstätt musste sich mit einer bitteren Niederlage auseinandersetzen. Umstrittene Spielweisen und harte Aktione trugen zur ohnehin angespannten Atmosphäre bei. Trotz eines klaren Rückstands gab Erlstätt nicht auf und kämpfte bis zur letzten Minute. Am Ende stand es 15:33 für TuS Prien. Das Ergebnis spiegelt den harten Einsatz und die Motivation innerhalb der Erlstätter Mannschaft wider, auch wenn die Enttäuschung groß war.