Am vergangenen Sonntag stand für die Erlstätter Handballerinnen das erste von zwei Relegationsspielen gegen den TSV Milbertshofen an. Man hatte den zweitplatzierten TSV aus der Bezirksliga 1 bereits im Voraus spielerisch analysiert und die Berichte verglichen. Beim Aufwärmen vor dem Spiel war eine gewisse Anspannung und deutlicher Respekt des SVE gegenüber des noch fremden Teams spürbar. Die Erlstätter Damen sind während dieser harten Saison zwar an ihre Grenzen gekommen, aber dadurch auch zusammen gewachsen – die Stimmung war innerhalb des Teams top motiviert. Trotzdem schien der TSV Milbertshofen zunächst was die Körpersprache angeht etwas robuster.
Anpfiff – der erste Angriff der Gegner wurde durch ein Foul von Abwehrchefin Theresa Schätz gestoppt, so sah der SVE nach 30 Sekunden das erste mal gelb. Anders herum geschah es im ersten Erlstätter Angriff – Foul mit Siebenmeter, welchen Topschützin Bettina Klauser zum 1:0 verwandelte. Die ersten 10 Minuten waren hektisch, aber essentiell für den Spielverlauf. Der SVE ließ sich von den schnellen und torsicheren Gegnerinnen nicht überlaufen und überzeugte mit einer starken Abwehrarbeit. Milbertshofen ging zwar anfangs mit jeweils einem Tor in Führung (1:2, 2:3), Bettina Klauser und Theresa Schätz glichen aber direkt zum 2:2 und 3:3 aus. Bis zum ersten Time-Out in Minute 13 trafen Jana Krohmer einmal und Nicole Bergmann zweimal zum 6:4 für den SV Erlstätt und erarbeiteten so eine 2-Tore-Führung. Milbertshofen war wie erwartet aggressiv, doch die Erlstätterinnen nahmen den Kampf an und zeigten vor allem in der Abwehrarbeit den nötigen Biss. Während Capitano Bettina Klauser für zwei Minuten vom Feld musste, erkämpfte sich Jana Krohmer das 7:4, Melody März erweiterte daraufhin per Gegenstoß durch einen perfekten, nahezu unmöglichen, langen Pass von Theresa Schätz zum 8:5. Zur 20. Minute konnten die Gäste erneut auf ein Tor, zum 8:7 aufholen, so nutzte der SVE das Heim-Time-Out, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Gegen Ende der ersten Halbzeit wurden beide Teams etwas überhastet. Nur Erlstätts Fels in der Brandung, Rückgrat oder auch Handballgott Lisa Schuhbeck zeigte bis zur Halbzeitpause trotz Ledierungen an den Fingern die nötige Ruhe und glänzte im Tor mit großartigen Paraden. Das Schiedsrichtergespann griff konsequent durch und gab Bettina Klauser in Minute 24 und 25 zwei Strafwurfchancen, welche beide verwandelt wurden. Zum Ende der ersten Halbzeit zeigte auch Antonia Brunnhuber über den linken Flügel ihre Treffsicherheit und erzielte das 12:9, welches von den „Mil-Ladies“ zur Pause zum 12:10 verkürzt wurde.
Beide Teams verließen die Halle und verabschiedeten sich in die „Katakomben des Erlstätter Handballtempels“. Nach der obligatorischen stillen Minute in der Erlstätter Kabine, in der jede Spielerin in sich geht, lobten die Coaches Peter Schwarz, Maximilian Schätz und Susanne Schallinger das Erlstätter Mindset. „Man sieht das Feuer in euren Augen“, wird erklärt und zum weiteren Kampf ermutigt.
Zum Beginn der zweiten Halbzeit wirkten die Chiemgauerinnen fokussierter, während die Gegnerinnen aus Milbertshofen nicht mit vollem Ernst bei der Sache zu sein schienen.
Erlstätts erfahrene Spielerin Nici Bergmann leitete mit dem 13:10 die zweite Halbzeit ein, erst drei Minuten später erzielten die Müncherinnen das 13:11. Obwohl Helena Neuhauser und Jana Krohmer den Ball versenkten, blieb die Führung dünn, Milbertshofen blieb stets am Ball und verkürzte zur 40. Minute zum 15:13. Des Weiteren bissen sich Kreisläuferin Josefine Schneider und Rückraum-Ass Bettina Klauser durch die Münchner Abwehrreihen und erzielten das 17:14.
Bei den Erlstätterinnen schien nun der Dampf auszugehen und die Kreativität im Angriff langsam abzunehmen, obwohl der körperliche Einsatz noch stimmte. So konnten die Gäste auf ein Tor aufholen (17:16) und entfachten somit wieder das Feuer im Erlstätter Spiel und die Spannung auf der Tribüne. Nachdem Theresa Schätz mit einem typischen, etwas schwindligen Wurf zum 18:16 traf, gingen die Mädls ins Heim-Time-Out. Nach einer Minute „Durchschnaufen“ ging es weiter in das Spiel um den Aufstieg und Milbertshofen holte erneut auf ein Tor auf (18:17). Zehn Minuten vor Schluss erzielten die Gegnerinnen sogar das Ausgleichstor zum 18:18 und brachten die Herzen der Erlstätter Spielerinnen und Fans kurz zum Stehen. Die SVE-Ladies haben aber aus der Saison gelernt und ließen sich nicht aus dem Konzept bringen. So trafen Hanna Groier, Bettina Klauser und Antonia Brunnhuber noch in der selben Minute zum 21:18 – Ein Aufatmen ging durch die Halle.
Nach dem Gast-Time-Out hingen beide Teams für einige Minuten in einer Torflaute. Erst in der 56. Minute erlöste Anna Oeffner ihre Mannschaft und traf über den Kreis zum 22:18.
Der Sieg schien nun fast sicher, doch die Münchnerinnen schafften es noch zum 22:21 aufzuholen und brachten in den letzten Sekunden mit Chance zum Ausgleich erneute extreme Spannung in die Erlstätter Halle.
Letztendlich blieben die Erlstätter Handballerinnen aber cool und gewannen das erste Relegationsspiel mit 22:21 gegen den TSV Milbertshofen.
Wir bedanken uns für die Unterstützung am Sonntag in der Erlstätter Halle trotz Kaiserwetter und freuen uns auf das Rückspiel in Milbertshofen mit Fanbus am kommenden Sonntag!